Projekte

Gewässerentwicklung, Rekultivierung

Umgestaltung der Dreisam

im Bereich Kartauswiesen in Freiburg

Aufgabenstellung Umgestaltung zu einem naturnahen und durchgängigen Flusslauf, Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie, Ausgleichsmaßnahme für den Bau des 3. und 4. Gleises der DB-Rheintalbahn
Auftraggeber Regierungspräsidium Freiburg
Bearbeitungszeitraum ab 2011
Realisierung 2014
Leistungen Bestandsaufnahme, Vorentwurf, Entwurf (AVPE, FFH-Vorprüfung und saP im Rahmen des LBP)
Teilnahme am "Runden Tisch" zur Abstimmung der Gestaltung mit verschiedenen Interessen- und Nutzergruppen
Ausführungsplanung (Bepflanzungsplan, Einsaatplan)

Ein etwa 1 km langer Abschnitt der eingedeichten Dreisam im Bereich Kartauswiesen im Freiburger Osten wurde zurück gebaut, die vorhandenen Sohlschwellen und Uferverbauungen wurden beseitigt. Auf der Nordseite des Flusses entstand Raum für Nebengerinne, die periodisch überflutet werden können. Steinriegel, Buhnen und Strömungstrichter im Hauptgerinne unterstützen zukünftig eine natürliche Gewässerdynamik, strömungsbedingte Veränderungen sind erwünscht. Die Wasserrückhaltung erfolgt „in der fließenden Welle“ im erweiterten Flussbett. Das Südufer konnte nur geringfügig verändert werden, weil ein stark frequentierter Fuß- und Radweg mit begleitender großer Baumreihe und mehrere Sportanlagen direkt anschließen.

Aufgrund der unterschiedlichen Standortbedingungen (Überflutungshäufigkeit, Neigung) können sich verschiedene Vegetationsgesellschaften mit ihrer spezifischen Tierwelt entwickeln. Die gute Wasserqualität der Dreisam bietet Lebensraum für den Lachs und weitere anspruchsvolle Gewässerlebewesen. Deren natürliche Wanderwege sollen durch die Beseitigung der Hindernisse langfristig auch in weiteren Abschnitten der Dreisam bis zum Rhein wieder hergestellt werden.

Die Dreisam ist bereits heute eine wichtige und beliebte Naherholungsachse durch die Stadt Freiburg. Die Umgestaltung mit flacheren Ufern erleichtert die Freizeitnutzung am und im Wasser. Das angestrebte Nebeneinander von intensiver Freizeitnutzung und möglichst ungestörten Lebensräumen erfordert besondere Information der Besucher und Maßnahmen zur Lenkung.